Palettierung

Waren gruppieren. Effizient verladen. Schnell transportieren. Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, scheitert im Alltag oft an Details. Die richtige Palettierung entscheidet, ob deine Ware sicher ankommt – oder zum Risiko wird.

Eine Lager- und Logistikindustrie ohne Paletten? Kaum vorstellbar. Zahlreiche Unternehmen setzen bei der Bündelung, Sicherung und dem Transport ihrer Waren auf die robusten Holzkonstruktionen. Denn der Einsatz von Paletten bedeutet in den meisten Fällen auch eine erhebliche Effizienzsteigerung betrieblicher Prozesse - von der Verpackung bis hin zum Versand.

Doch das Konzept des Palettierens birgt auch Fehlerquellen, die es zu vermeiden gilt. So optimierst du mit wichtigem Know-How und der richtigen Technik die Arbeit mit Paletten in deinem Unternehmen.

Der Begriff „Palettieren“ stammt aus dem Bereich der Logistik und umfasst sämtliche Prozesse, bei denen Waren zum Zweck der Lagerung oder des Versands manuell oder automatisch auf Paletten geladen werden.

Mithilfe der belastbaren Konstruktionen lassen sich so auch größere Gütermengen zu einer gleichförmigen Packeinheit zusammenfassen – und unkompliziert mit Hubwagen oder Gabelstaplern bewegen. Das spart Zeit und senkt das Risiko von Transportschäden.

Der Einsatz von Paletten als Standard-Ladeeinheit verfolgt das Ziel, Arbeitsschritte zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die stabilen Frachtträger lassen sich mit Rohstoffen und Produkten beladen und ermöglichen – mit entsprechender Ladungssicherung – den effizienten, schnellen und vor allem gut geschützten Transport.

Gleichzeitig trägt eine gute Palettierung zur Sicherheit im Betrieb bei. Denn korrekt gestapelte und gesicherte Ladung reduziert Risiken für Mitarbeitende – und minimiert Stillstände.

Auch bei der Lagerung bringt das Vorteile: Palettierte Ware lässt sich schneller kommissionieren, besser verstauen und gezielter abrufen. Du nutzt vorhandene Lagerflächen optimal und hältst deinen Warenfluss in Bewegung.

1. Planen
   Die zulässige Traglast ist der Grundstein für erfolgreiches Palettieren – und sollte daher bereits im Vorfeld berücksichtigt werden, um das Gesamtgewicht nicht zu überschreiten.
   
   Das gilt nicht nur für die Palette selbst: Bei der Lagerung musst du auch die Belastbarkeit der Palettenregale beachten. Für den Transport sind wiederum die Tragfähigkeiten von Hubwagen oder Gabelstaplern entscheidend.
   
   Wichtig: Werden diese Grenzwerte überschritten, besteht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko.
   
   
2. Beladen
   Jetzt beginnt das eigentliche Palettieren: Karton für Karton wird die Ware auf der Palettenoberfläche platziert. Lose Gegenstände kannst du in stapelbaren Behältern oder Kartonagen verstauen, die dem Euromaß entsprechen.
   
   Achte darauf:
   - keine Hohlräume oder Überstände, 
   - gleichmäßige Verteilung der Last, 
   - stabile Grundstruktur der Ladung.
   
   Dabei kannst du verschiedene Palettier-Techniken anwenden. Ideal eignet sich die Verwendung von Palettencontainern.
   
   
3. Welche Palettier-Techniken gibt es?
   Säulenstapelung: Du platzierst die einzelnen Pakete schichtweise in identischer Anordnung übereinander. Diese Technik ist zeiteffizient – aber instabil, wenn keine Verbindung zwischen den Schichten entsteht. Einzelne Türme können kippen.
   Verbundstapelung: Die Kartons werden versetzt gestapelt – ähnlich wie bei einer Mauer aus Ziegelsteinen. Diese Anordnung sorgt für deutlich mehr Stabilität. Die erste Kartonlage wird vollflächig platziert, die nächste versetzt darüber.
   Tipp: Prüfe nach dem Beladen die Kontur der Packeinheit – alles sollte möglichst bündig abschließen. Verrutschte Kartons kannst du noch vor dem Sichern korrigieren.
   
   
4. Sichern
   Ein wichtiger Schritt, der Palette und Güter zu einer Ladungseinheit verbindet – und für noch mehr Standfestigkeit sorgt.
   
   Hilfsmittel zum Sichern:
   - Stretchfolie: flexibel, schnell, manuell oder maschinell einsetzbar – ideal für kleinere und mittlere Gewichte.
   - Umreifungsbänder: effektiv bei schweren Kartons oder instabiler Ladung – am besten kombiniert mit Kantenschutz.
   - Kantenschutzleisten: verhindern das Einschneiden von Bändern und erhöhen die Stapelfähigkeit.
   - Palettenhütchen: signalisieren: „Nicht stapeln!“ – wichtig bei empfindlicher Ware. 
   
   Für maximale Sicherheit lassen sich die Methoden kombinieren: Stretchfolie fixiert großflächig, Umreifung sorgt für zusätzlichen Halt – besonders bei schwerer oder wertvoller Ladung.

• Stretchfolie ist ideal, wenn deine Ladung kompakt, gleichförmig und nicht zu schwer ist. Die Ware sitzt fest – und du sparst Zeit beim Verpacken.
• Umreifung brauchst du bei schweren Kartons, instabilen Stapelbildern oder wenn die Ware sich beim Transport verschieben könnte.
• Kombinieren lohnt sich bei hoher Last oder langer Strecke – z. B. im Export. Erst umreifen, dann stretchen – so bleibt alles, wo es hingehört.

Richtwert: Ab 300 kg oder bei einer Palettenhöhe über 1,50 m solltest du immer zusätzlich umreifen. Das schützt deine Ladung – und deine Nerven.

• Palette überladen → Risiko für Bruch oder Umkippen. → Traglast im Blick behalten.
• Ware überstehend gestapelt → Gefahr beim Transport und im Lager. → Auf Palettenmaß bleiben.
• Instabile Stapeltechnik → Türme kippen beim ersten Ruck. → Verbundstapelung nutzen.
• Unzureichende Sicherung → Ware verrutscht oder fällt. → Stretchfolie + Umreifung einsetzen.
• Kantenschutz vergessen → Kartons beschädigt durch Bänder. → Leisten schützen und stabilisieren.

Nachhaltigkeit spielt auch beim Verpacken eine Rolle. Mit ein paar gezielten Entscheidungen machst du deine Palettierung ressourcenschonender – ohne Abstriche bei der Stabilität.

• Zwischenlagen und Kantenschutzleisten aus recycelter Vollpappe sind robust und vollständig recyclingfähig.
• Bei Stretchfolie gibt es vorgedehnte Varianten, die mit weniger Material auskommen – bei gleichbleibender Leistung.
• Mehrweg-Aufsätze oder Gitterrahmen helfen, Verpackungsmüll zu reduzieren – besonders bei regelmäßigen Rückläufen oder internem Warentransport.

So senkst du Verpackungskosten – und hinterlässt einen besseren Fußabdruck.